Die 5 Änderungen der FMEA Harmonisierung

Die 5 Änderungen der FMEA Harmonisierung

Wird es eine FMEA Harmonisierung geben? Und was sind die 5 Änderungen der FMEA Harmonisierung falls diese kommt?

Denn nach Veröffentlichung des Gelbbandes wurde dieser nun zurückgenommen. In diesem Artikel gehen wir auf die FMEA ein und listen die Fakten rund die Harmonisierung auf.

Schon seit langem angekündigt, ist am 27. November der gemeinsame Entwurf der Methodenbeschreibung beziehungsweise der Harmonisierung der FMEA zeitgleich vom VDA und der AIAG veröffentlicht worden, der nun wieder zurückgenommen wurde. Damit die Situation etwas klarer wird, muss man zuerst die FMEA verstehen.

FMEA Definition

Bei der FMEA handelt es sich um eine Fehler Möglichkeits- und  Einflussanalyse.

Diese hat sich weltweit als Standard für qualitäts- und sicherheitsbewusstes Entwickeln von Produkten und Prozessen etabliert.

Die Fehler Möglichkeits- und Einflussanalyse gehört schon seit vielen Jahren zu den besten und wichtigsten Methoden im Risikomanagement und Qualitätsmanagement, um Risiken zu bewerten und dafür geeignete Maßnahmen zu finden.

In ihrem Kern bietet sie die Möglichkeit für ihre Anwender, das Risiko von Fehlern oder Ausfällen über eine Kennzahl abzubilden. Dies ist möglich für ausgewählte und wohlüberlegte Konstellationen an einem Produkt oder in einem Prozess.

Die 6 Schritte der FMEA

 Auf den Punkt gebracht, ist es nun möglich präventive Strategien zu entwickeln und Maßnahmen festzulegen. Sowie auch Veränderungen dann auch mit ihrer Wirkung am Ende zu bewerten.

Die FMEA Harmonisierung

Es gibt verschiedene methodischen Vorgaben und Anforderungen an die FMEA. Diese mit den jeweiligen Standards und Handbüchern der beiden Dachverbände AIAG und VDA unterschieden sich in wesentlichen Punkten.

Diese Punkte sind beispielsweise der Risikobewertung, Bewertungstabellen oder Abgrenzung.

Dies konnte und hat häufiger zu langwierigen Diskussionen geführt. Damit wiederum einen beträchtlichen Mehraufwand und eine erhöhte Komplexität bei der Handhabung der FMEA nach sich gezogen.

Um die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen über die Kontinente hinweg und zwischen den Lieferanten und den OEM zu vereinfachen, haben sich beide Dachverbände zur Entwicklung eines gemeinsamen Dokuments mit FMEA-Anforderungen und Systematik durchgerungen.

Die Harmonisierung der FMEA ist aus bestimmen Gründen für die Industrie von Großer Bedeutung.  

UPDATE: 

Nach der Veröffentlichung eines Gelbbandes gibt es stets für die Wirtschaft einen bestimmten Zeitrahmen, in welchem sie auf diesen reagieren kann und diesen kommentieren kann, um eventuelle Fehler aufzudecken.
Nach dieser Zeit, die sich die Wirtschaft genommen hat, um den Gelbband zu kommentieren, ist nun der Gelbband zurückgenommen worden!
Dieses Ergebnis der Kommentierungsphase ist mit diesem Ausgang auch noch recht neu. Wobei man zugeben muss, dass es auch nicht sehr verwunderlich ist, da es sich um 2 große Märkte handelt.
Der europäische und der amerikanische Markt haben beide ihre Vorstellungen zur Harmonisierung. Dadurch gingen viele Kommentare mit Änderungswünschen zum Gelbband ein.
Im weitern Verlauf prüft man diese nun, damit man die 2 Verfahren endgültig harmonisieren kann.

Was waren die Änderungen die im zurückgenommen Gelbband angesprochen wurden?

Die Arbeitsgemeinschaft aus Vertretern der beiden Organisationen VDA und AIGA hatte ein gemeinsames Dokument mit harmonisierten und angeglichenen Anforderungen sowie Erwartungen an Entwicklungspartner (Systementwickler) und Supplier der Automobilindustrie erstellt.

Sie ermöglichte es zukünftig Lieferanten auf beiden Seiten des Atlantiks mit Kunden auf beiden Kontinenten einen einzigen FMEA Prozess anzuwenden.

Das hätte zur Folge, dass eine in formeller Hinsicht korrekte und vollständige FMEA installiert werden kann, welche sämtlichen Erwartungen und Anforderungen aller Beteiligten gerecht wird.

Der sogenannte FMEA Gelbdruck oder auch Gelbband von AIAG und VDA war ein Fehler Möglichkeits- und Einflussanalyse Handbuch. 

Dieses Handbuch war bereits frei online verfügbar und ist leider nicht mehr auf der Seite des VDA QMC als PDF in Deutscher Sprache bereitgestellt. 

Dort wird jetzt nur noch die Projektbeschreibung mit Stand 2017 bereitgestellt. 

Die 5 FMEA Änderungen im Überblick

Die FMEA sollte in einigen Schlüsselbereichen überarbeitet werden, damit man eine gemeinsame Grundlage für die Automobilindustrie schafft.

Dafür sollten diese 5 Hauptänderungen vorgenommen werden:

  • Die FMEA Methode - ergänzt man durch einen zusätzlichen Schritt, der „Planungs- und Vorbereitungstätigkeit“ umfasst und somit nicht mehr fünf sondern sechs Schritte beinhaltet. Mit dem Ziel einer frühzeitigen und systematischen Fokussierung auf die risikorelevanten Funktionen, Baugruppen oder Prozesse.
  • Formale Anpassungen am Formblatt in den Kopfdaten
  • Bewertungssystematik für Auftreten, Bedeutung und Entdeckung mit geänderten Definition für jede Stufe
  • Ersatz der RPZ (Risikoprioritätszahl) durch die Aufgabenprioritäten (AP). Aufgrund der Bewertungen (Auftreten, Bedeutung und Entdeckung) ergibt sich die Handlungspriorität (AP). Diese stellt man in drei Stufen dar: hoch, mittel und niedrig.
  • Änderung der „Empfohlenen Maßnahmen“ in zwei Spalten – Vermeidung- und Entdeckungsmaßnahmen und Ergänzung um eine weitere Spalte „Status“

Fazit:

Es sind hauptsächlich zwei Änderungen gewesen die eigentliche Methode betreffend, die es zukünftig dann zu berücksichtigen gilt, sollte der Gelbband wieder veröffentlicht werden.

Zum Einen: Die systematische Durchführung einer „Voranalyse“ zur Fokussierung der eigentlichen FMEA.

Zum Anderen: Die Bewertung des Risikos bzw. Maßnahmen-Priorisierung auf Basis einer Ampelschaltung realisiert durch die Aufgabenpriorität.

Wer allerdings die FMEA bisher aktiv und Nutzen bringend anwendet, wird sobald die Änderungen wieder in neuer Form veröffentlicht werden, sehr wahrscheinlich auch mit den Neuerungen gut zurecht.

Allerdings haben wir für sie auch den Tipp, sollten sie noch unsicher mit der allgemeinen FMEA sein, sollten Sie ein Seminar zum Thema zu besuchen.

Ein sehr guter Ansprechpartner hierbei ist die TQU-Group. Diese unterstützt Sie gerne beim Aufbau der notwendigen Kompetenzen durch FMEA Seminare (inhouse und offen) sowie mit Beratungs- und Umsetzungsdienstleistungen rund um das Thema.


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