Wie verbessert man mithilfe der Produktklinik nachhaltig die Produktqualität? Jedes Unternehmen steht tagtäglich vor Problemen im Bereich Qualitätsmanagement von denen viele eine nachhaltige Lösung und nicht nur eine Kurzfristige benötigen.
Des Weiteren sieht es in vielen Branchen nicht sehr gut aus bezüglich der Rücklaufquoten.
Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht Kosmetik, Lebensmittel oder Kinderspielzeug zurückgerufen wird.
Laut VDMA betragen die Garantie- und Kulanzkosten, in den letzten 10 Jahren, im Anlagen- und Maschinenbau zwischen 1,5% und 3,5% des Umsatzes.
Dadurch bedingt sind die notwendigen Rückstellungen für Garantie und Kulanz in den Unternehmen erheblich.
Ganz zu schweigen von den internen Mehraufwänden für die Verantwortlichen und deren Mitarbeiter.
In diesem Artikel stellen wird der Ansatz der Produktklinik®, zur nachhaltigen Lösung von Problem vor und erklären wie man diesen Ansatz mit den richtigen Werkzeugen und Methoden anwenden sollte.
Überblick der Produktklinik
Die Kernkompetenz bei der effektiven Problemlösung besteht in der Kunst, das Problem „greifbar“ zu machen und eindeutig zwischen Problem und Ursachen zu unterscheiden.
Allerdings auch die Fähigkeit zu entwickeln, fließend zwischen Aufnehmen (Verstehen) und Fokussierung zu wechseln sind essenziell für eine erfolgreiche Problemlösung.
Aufgrund von Zeit- und Ressourcenmangel wird häufig versucht, sofort eine Lösung aus dem Hut zu zaubern, ohne die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge mithilfe eines Ursachen-Wirkungs Diagramms sichtbar zu machen.
Geschweige denn, das Problem greifbar beziehungsweise messbar zu machen.
Deshalb sind vermeintlich schnelle Lösungen, basierend auf Erfahrungen und rationaler Abwägung, die Lösungen, die selten zu einer nachhaltigen Verbesserung der Produktqualität führen.
Die Kunst kontinuierlicher und nachhaltiger Produktqualität besteht in der Beherrschung und Entwicklung der 5 Handlungsfelder: Engineering, Operation, Organization, People und Business.
Jedes Handlungsfeld steht dabei im Spannungsfeld der drei Ziele: „Zukunft“, „Freiräume“ und „Ergebnisse“.
Die Ursachen von Problemen
Die Ursache und Größe eines Problems liegt meist in der Disharmonie zwischen den Handlungsfeldern und der Ziele.
Beispielsweise liegen die Ursachen einer Kundenreklamation wegen Nichterfüllung einer Funktion, nicht alleine im Bereich „Operations“, in dem der Fehler „gemacht“ wurde.
Sondern beginnt die Fehlerkette bereits am Anfang des Produkt-Entstehungs-Prozesses (PEP) und der Fehler manifestiert sich im Handlungsfeld „Operation“.
Stufen der Produktklinik
Um die Produktqualität zu verbessern und konstant nach oben zu entwickeln sind grundsätzlich zwei parallel laufende Prozesse zu durchlaufen.
Der „Notfall“-Prozess hat den Fokus so schnell wie möglich den Kunden vor Fehlern zu schützen.
Die „Therapie“ verfolgt das Ziel, die Grundursachen in und zwischen den fünf Handlungsfeldern aufzuspüren und diese zu beherrschen.
Notfall in der Produktklinik® Schnelle datenbasierte Sofortmaßnahmen zur Begrenzung von weiteren Schäden (Red x Systematik)
- Installation von Prozessabsicherungsmaßnahmen (Prüfungen)
- Kurzanalyse von Prozessdaten zur Identifizierung der Haupteinflussfaktoren (red x) zur Beherrschung des Fehlers
- Lieferfähigkeit sicherstellen (Bestandsaufbau)
- Bewertung der Risiken für Kunden und Unternehmen
- Komponententausch
- Pareto-Analyse (ABC-Analyse)
- Vorhandene Regelkarten zur Prozessanalyse
Therapie :
Identifizierung und Belegung der Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge sowie der Abhängigkeiten von Parametern:- Analyse der Ursache-Wirkungs-Ketten
- Identifizierung der relevanten Handlungsfelder und deren Beitrag
- Aufstellen und Überprüfen von Hypothesen
- Komponententausch
- DoE (Design of Experiance)
- Pareto-Analyse (ABC-Analyse)
- SPC (Statistik-Process-Control)
- Multi-Varie-Studien
- 8D Systematik (5W, Is/Is not Analyse, Ishikawa)
Rahmenbedingungen für eine Organisation zur Verbesserung der Produktqualität
- Es werden beide Prozesse parallel verfolgt
- Für den Notfall-Prozess benötigt man Experten und Entscheider in einer Taskforce
- Für den Therapieprozess greift man auf Kenntnisse zur strukturierten, nachhaltigen Lösungsfindung zurück unter Verwendung von z.B.
- Six Sigma Werkzeugkasten
- A3 Systematik
- 8D Systematik
- Beide Prozesse müssen mit jeweils einem Projektleiter besetzt sein der
- Akzeptanz im Führungskreis besitzt
- Werkzeuge kennt und entsprechend der Aufgabenstellung auswählen und anwenden kann
- Erfahrung in strukturierter und datenbasierter Lösungsfindung hat
- Teams ergebnisorientiert führen kann
- Methodenkompetenz muss im Unternehmen und Team vorhanden sein
Fazit
Als Fazit ist festzuhalten, dass die Produktklinik für eine nachhaltige Verbesserung bei der Produktqualität sorgt.
Denn, durch den 2 Stufenplan können gleichzeitig, durch den Notfallplan dem Kunden schnell vor Fehlern geschützt werden.
Weiter ist es möglich mit der Therapie und den 5 Handlungsfeldern die Grundursachen zu erkennen und zu beheben.
Darum ist dieser Ansatz dazu geeignet die Produktqualität deutlich zu steigern.
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