Additive Fertigung | Definition und Vorteile

Additive Fertigung | Definition und Vorteile

Was ist Additive Fertigung und wie kann diese eine wichtige Rolle in einem Unternehmen einnehmen?

Die individualisierte Produktion und ihre Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette und Organisation im Rahmen der Digitalisierung, der Wertschöpfungskette sind bereits jetzt messbar.

Die Additive Fertigung stellt dabei in der Entwicklung, Produktion und Lieferung individualisierter Produkte einen der Schwerpunkte dar. Kunden bekommen die Möglichkeit, direkt an der Gestaltung ihrer individuellen, auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Produkte teilzuhaben und diese in kürzester Zeit auch geliefert zu bekommen.

Ersatzteile hält man nicht mehr wie gewohnt in Lagern vor, sondern fertigt, liefert und verbaut  eins zu eins nach Bedarf. Die Entwicklung additiver Produktionstechnologien, landläufig und pauschalisierend einfach 3-D Druck genannt, bietet genau diese Möglichkeiten.

Damit öffnet es die Tür zu revolutionär neuen Geschäftsmodellen. Wertschöpfung neu Denken.

Definition additive Fertigung und Unterschied zu 3D-Druck

Die Additive Fertigung bezeichnet einen Prozess, bei dem man ein Produkt durch den schichtweisen Aufbau von Material herstellt. Deshalb benötigt man für den Einsatz der Additiven Fertigung digitale 3D-Konstruktionsdaten.

Viel zu oft wird leider auch der Begriff „3D-Druck“ als Synonym für die additive Fertigung verwendet.

Jedoch steht die additive Fertigung für ein professionelles Produktionsverfahren in hochindustriellem Ausmaß. 3D-Druck im Gegensatz zur Additiven Fertigung steht für eine einfache Produktion, die auch im Privaten gebrauch einsetzbar ist.

Aus diesem Grund unterscheidet sich auch die Additive Fertigung von den herkömmlichen und konventionellen Fertigungsmethoden zum Teil Grundlegend.

Vorteile der additiven Fertigung

Bei dieser Fertigungsmethode kann man im Gegensatz zu Methoden, bei denen zum Beispiel aus einem festen Block ein Produkt subtraktiv mit einer CNC-Fräse heraus fräst, den Ausschuss fast komplett vermeiden.

Dies ist möglich, da man bei dieser Methode Material gezielt schichtweise aufträgt. Dadurch kann man selbst komplexe und zusammenhängende Komponenten voll funktional fertigen.

Das bedeutet, dass man zum Beispiel bereits eine Kette mit beweglichen Gliedern aus einem Stück fertigen kann, ohne eine Schwachstelle bzw. Schweißnaht.

Bei dieser Art der Fertigung ist man in der Produktion des Weiteren auch nicht limitiert auf nur ein einiges Material, sondern kann auf verschiedenste Materiale wie Metalle oder Kunststoffe zurückgreifen. 

Einordnung der additiven Fertigung in die aktuelle Situation der Wirtschaft

Die Fertigung zur individuellen Losgröße 1 ist durch Additive Fertigung in greifbare Nähe gerückt.

Dadurch kann man Wertschöpfung immer näher an den eigentlichen Kunden bringen, um auch kürzeste Lieferzeiten zu erreichen. Stück für Stück rücken diese Möglichkeiten in die praktische Umsetzung und werden für den Kunden greifbar und bezahlbar.

Die rasante Entwicklung der Additiven Fertigungsmöglichkeiten hinsichtlich der Verarbeitung immer vielfältiger Rohstoffe, vom anfänglichen Kunststoff über jegliche Metalle bis hin zu Baumaterialien, stößt die Tür in fast jede Branche auf.

Sogar der individuelle Bau von Häusern rückt nun in den Bereich der leistbaren Realität. 

 

Schaubild Hausbau

Um diese Möglichkeiten auch tatsächlich nutzen zu können, muss sich die Organisation eines Unternehmens und dessen Wertschöpfungsprozesse inklusive des kompletten Supply Chain Management Prozesses verändern.

Kunden werden plötzlich starke Entwicklungspartner und Mitglied des Entwicklungs- und Produktionsteams.

Der traditionelle Produktentstehungsprozess mit festen Gates muss sich verändern, um maximale Flexibilität zu erreichen. Dies ist notwendig, da man den individuellen Kundenwunsch sofort berücksichtigen muss.

Dies erfordert komplett neue Teamstrukturen und Agile Entwicklungsprozesse. Diese sind wichtig, damit man die notwendigen Qualitäten und kurzen Durchlaufzeiten erreicht.

Feste Bereichsübergreifende Teams, die mit dem Kunden zusammen in festgelegten kurzzyklischen Phasen die Leistungen Step by Step zur Produktionsreife bringen.

Fazit

Supply Chain, Produktion und Qualitätssicherung müssen sich auf die Losgröße 1 einstellen. Für die Losgröße 1 muss man individuell sourcen, im Takt prüfen und hoch flexibel fertigen.

Dabei werden sogar traditionelle Produktionsstandorte hinterfragt. In diesem Zusammenhang werden dann externe kundennahe „Druckerdienstleister“ zu koordinieren sein. Somit müssen in Zukunft ganze Wertschöpfungsnetzwerke geschaffen werden.

Das bedeutet, dass traditionelle funktionsorientierte Organisationsformen nicht mehr funktionieren können.

Die Organisation muss sich bereichsübergreifend an der Wertschöpfungskette orientieren und in eine Prozessorganisation transformieren. Vertrieb kann nur noch im direkten Kundenkontakt erfolgen und muss ohne Schnittstellen in die Wertschöpfung integriert sein.

Damit müssen neue Verantwortungs- und Machtstrukturen anhand der Unternehmensprozesse geschaffen werde. Der traditionelle Funktionsverantwortliche hat ausgedient und der Prozessverantwortliche tritt in den Vordergrund.

Abschließend sollte man festhalten, dass dafür die Mitarbeiter aus diesen Bereichen entsprechend geschult sein müssen.

Für eine solche Weiterbildung, welche auch neue Impulse mit ins Unternehmen bringt, sind Seminare zu den entsprechenden Themen eine sehr geeignete Methode.


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